Resilienz & Achtsamkeit

Was ist Resilienz?

Resilienz, als Begriff aus der Physik, Medizin und Soziologie, ist ursprünglich ein "Werkstoff", der wieder in seinen Ursprungszustand zurückfindet.

Ein schönes Beispiel für diese Eigenschaft sind die kleinen knautschbaren Wutbälle, die man kneten, formen und werfen kann und die doch leicht und schnell wieder in ihre Form finden.

 

Übersetzt in den Kontext der mentalen Konsititution von Menschen, ist Resilienz so etwas wie psychische Widerstandkraft.

 

Sie ist unsere Fähigkeit, durch Situationen des Ärgers, der Wut, Stressphasen, Krisen oder sogar Traumata, hindurchzugehen und  nach einer gewissen Zeit  unbeschadet in unseren Ursprungszustand bzw. einen neuen "Wohlfühlzustand" zu gelangen.

 

Es entsteht ein neues "Ich", in welchem wir häufig sogar Wachstum durch die gemeisterten Herausforderungen erkennen können.

Dies gelingt uns umso mehr, je eher wir fähig sind, zu reflektieren, was uns in die Situation geführt und was uns geholfen hat, ihr erfolgreich zu begegnen. Auf dieser Basis ist es uns möglich, neue Verhaltensweisen zu etablieren, die uns in belastenden Situationen emotional gut stabilisieren.

 

Resilienz Coaching

Diese psychische Widerstandsfähigkeit zeigt sich bei jedem Menschen anders. Und ja, jeder Mensch ist resilient. Wir begegnen den ganzen Tag potentiellen Konflikten und während bestimmte "Trigger" uns völlig kalt lassen, können uns andere sehr zusetzen und uns zum absoluten Hitzkopf machen.

 

Wir alle unterscheiden uns voneinander und genauso unterscheidet sich auch das, was uns aus der Fassung bringt.

 

Unsere mentale Widerstandkraft gewinnen wir aus den unterschiedlichsten Quellen  sie sind unsere Ressourcen. Manche dieser Kraftquellen sind uns bekannt, über viele  haben wir uns noch nie Gedanken gemacht und manche sind uns schlicht nicht bewusst.

 

Befinden wir uns in einer Krise, können uns dennoch alle Kraftquellen stützen. Sich möglichst vieler dieser Qualitäten bewusst zu sein und sie aktiver zu nutzen, lässt uns stabiler durch Probleme hindurchgehen und uns schneller in einen guten Zustand zurückfinden.

 

Da Ressourcen sehr individuell sein können, gibt es viele Sichten auf Resilienz und in der Folge haben sich etliche Modelle dazu entwickelt.

Ich stelle unten das Modell nach Dr. Franziska Wiebel vor, um eine Vorstellung über die Herkunft der Kraftquellen zu vermitteln.

Warum Resilienz und Achtsamkeit?

Achtsamkeit als ein Teil der Entwicklung von Resilienz.

 

In dem wir lernen darauf zu achten, wie unsere Umgebung gerade ist und wie wir uns gerade in ihr fühlen, schulen wir unsere Wahrnehmung für uns und unser Befinden. Das hilft uns dabei, im "Hier und Jetzt" zu bleiben. Es ist quasi der Blick von Außen, der uns eine Situation bewusst macht und uns ermöglicht, über die nächste Handlung, die nächste Aussage oder den nächsten Gedanken bewusst zu entscheiden, statt aus dem Affekt zu handeln.

 

Achtsamkeit zu üben ist also ein erster Schritt in Richtung eines resilienteren Alltags. Sie schult uns darin unsere Kraftquellen zu erkennen, negative Glaubenssätze aufzudecken und uns bewusster durchs Leben zu bewegen.

Resilienz: Ein Modell

Grafik 7 Säulen Resilienz

Akzeptanz

 

Akzeptanz steht für den stresslösenden Umgang mit Hürden. Wir akzeptieren, was sich nicht ändern lässt, wie z.B. das Wetter. Wir lernen zu erkennen, dass ein ärgerliches Gefühl über das Wetter nichts ändert  außer dass wir uns schlecht fühlen. Dies führt zu einem resilienteren Umgang mit anderen Themen, die wir vielleicht einfach noch nicht ändern können. Es ermöglicht uns handlungsfähiger zu bleiben und die Perspektive für Optionen zu bekommen. Die Zufriedenheit mit den eigenen Entscheidungen wirkt stress-reduzierend.

Bindung

 

Der Faktor der Bindung bezieht sich auf unsere Beziehungen. Gemeint sind Beziehungen zu uns selbst, zu anderen Menschen sowie zu ganzen Systemen und Gruppen, wie der Arbeitsplatz, der Verein usw. Für unsere Resilienz ist Bindung besonders wichtig, da sie das grundlegende menschliche Bedürfnis nach sozialen Kontakten umfasst. Beziehungen gewährleisten eine Art von Schutz und Unterstützung, die uns in jeder Lebenssituation Stabilität und Halt geben können.

Lösungsorientierung

 

Die Lösungsorientierung leistet einen wichtigen Beitrag bei der Bewältigung von Krisen- und Konfliktsituation. Sie hilft uns konstruktiv zu bleiben und den Blick auf andere Optionen zu weiten. Im Sinne der Resilienz werden Lösungen möglichst so formuliert, dass sie auf positive Weise, konkret, einfach und überschaubar sind. Die Optionen sollten realistisch und durch Eigeninitiative erreichbar sein. Wichtig sind dabei die eigenen Wertvorstellungen und die des jeweiligen Umfeldes.

Die lösungsorientierte Haltung funktioniert auch unter Stress und ermöglicht den Zugang zu den eigenen Ressourcen.

Gesunder Optimismus

 

Er ist die Balance zwischen Negativ- und Positivfokus und nicht etwa die rosarote Brille oder Schönmalerei. Es geht um eine nicht-negative Grundhaltung und eine Art Grundvertrauen in das Leben. Um den positiven Fokus zu erweitern, hilft z.B. das Trainieren von Dankbarkeit. So werden Denkmuster unterbrochen, die sich auf das Schlechte konzentrieren und kann uns langfristig in einen besseren Gefühlszustand versetzen, in dem wir schätzen lernen, was uns alles Gutes widerfährt.

Selbstwahrnehmung

 

Sie ist der Weg zu einer guten und stärkenden Beziehung zu sich selbst. Zu ihr zählt die Fähigkeit, die Signale des Körpers wahrzunehmen und diese auch einordnen zu können. Wir spüren das Feedback unseres Körpers und können darauf hin daran arbeiten, unseren Zustand zu verbessern. Hierbei geht es insbesondere auch um Achtsamkeit.

 

Selbstwirksamkeit

 

Bei der Selbstwirksamkeit handelt es sich um das Bewusstsein, dass unsere Handlungen Auswirkungen haben. Selbstwirksamkeit beinhaltet somit auch den Glauben daran, dass wir selbst an unserer Lage etwas verbessern können.

Selbstreflexion

 

Hier betrachten wir uns von Außen und reflektieren Reaktionen, Denk- und Gefühlsmuster. Das hilft uns, Stressreaktionen zu erkennen und Verhaltensänderungen anzugehen. Außerdem stärkt die Selbstreflexion das Verständnis für uns selbst. Eine wertvolle Erkenntnis dabei ist, dass Emotionen immer Hinweise auf Bedürfnisse sind. Reflektieren wir diese, können wir zu unserem eigenen Wohlbefinden beitragen und Bedürfnisse erfüllen.

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